April 2025
Die Energiewende bringt viele Herausforderungen mit sich – gerade bei der Planung und Überwachung von Niederspannungsnetzen. Insbesondere die fehlende digitale Transparenz im Niederspannungsnetz kann zu zukünftigen Störungen und hohen Betriebskosten führen.
Netzinstabilität durch dezentrale Einspeisung
Der zunehmende Anteil volatiler Erneuerbarer Energien (z. B. PV-Anlagen) führt zu unvorhersehbaren Lastflüssen und Spannungsschwankungen. Traditionelle Netze, ursprünglich für zentrale Einspeisung ausgelegt, erreichen häufig thermische Grenzen oder verletzen Spannungsbandvorgaben. Beispielsweise können Überlastungen in Kabeln oder Transformatoren auftreten, wenn Erzeugung undVerbrauch lokal nicht abgestimmt sind.
Datenlücken und manuelle Prozesse
Viele Netzbetreiber arbeiten mit veralteten oder unvollständigen Netzmodellen. Smart-Meter-Daten liegen oft verzögert vor und die manuelle Topologiepflege ist fehleranfällig. Dies behindert präzise Lastflussberechnungen, die für Engpassmanagement und Netzplanung essenziell sind.
Mangelnde Digitalisierung der Niederspannung
Im Gegensatz zu Hoch- und Mittelspannungsebenen fehlt hier oft eine Echtzeitüberwachung durch SCADA-Systeme. Traditionelle Schaltzustandserfassung erfolgt teilweise noch über eine papierbasierte Dokumentation.
Wir berichteten bereits von unserem Forschungsprojekt im Rahmen von DENSE.
Dieses hat klare Ziele:
Die Rekonstruktion einer Netzwerktopologie erfolgt in mehreren Schritten:
Ein praktisches Beispiel für die Anwendung dieser Methodik ist die Fallstudie mit den Stadtwerken Kleve und Goch:
Die Digitalisierung und Automatisierung der Netzwerktopologie ist ein entscheidender Schritt für die Energiewende. Durch innovative Ansätze wie die oben beschriebenen können Versorger ihre Netze effizienter überwachen und steuern – selbst bei unvollständigen oder fehlerhaften Datensätzen. enersis setzt damit einen weiteren bedeutenden Schritt auf dem Weg zur digitalen Transformation des Energiesektors.
Bei Fragen gerne bei Yann Komenan melden, er betreut als Doktorand das Forschungsprojekt.