Ich sollte mich glücklich schätzen, dankbar sein für den Job, den ich habe!
"Ich habe nämlich einen Job mit einem dicken fetten Purpose, einen Job, der einen riesen Impact auf die Heilung unserer Welt hat. Und das Großartige daran ist auch, dass ich genau solche Jobs anderen Menschen anbieten kann, hier bei enersis." Monica Breitkreutz – Director Human Resources
UND… Letztes Wochenende hat es mich erwischt, das schöne lange Wochenende, auf das sich viele Menschen gefreut haben, war für mich alles andere als toll. Ich war fix und fertig, meine Gedanken drehten sich im Kreis, ich war antriebslos, war nah am Wasser gebaut,meine Energie war im Keller. Ich habe mich gefragt, wo das denn nun herkommt., denn ich habe normalerweise Energie und Tatendrang für vier. Und die Antwort war, dass ich gerade absolut überfordert bin.
Überfordert mit den Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen, die ich tagtäglich treffen muss, um ein nachhaltiges Leben zu führen, damit ich jeden Morgen stolz in den Spiegel blicken kann.
Ich möchte nicht nur ein guter Mensch sein, sondern ich möchte auch Menschen eine Welt bieten, die voller Artenvielfalt und nicht von Naturkatastrophen und Ängsten vor der Zukunft geprägt ist. Ich möchte Kindern eine Welt bieten, die nicht das Horrorszenario ist, das mein damaliger Biologielehrer mir schon vorhergesagt hat.
Ich kann mich glücklich schätzen, denn ich arbeite in einem Unternehmen, das sich dem Umweltschutz widmet. Das ist ein absolutes Privileg. D.h. ich investiere den Großteil meiner Lebenszeit darin, die Welt zu retten.
Das fühlt sich unfassbar gut an und ich bin jeden Morgen dankbar darüber. Es motiviert mich, extrem gut gelaunt und voller Freude meinen Arbeitstag zu beginnen. In den zwei Jahren, in denen ich bei enersis arbeite, habe ich viel über den jetzigen Stand unseres Klimas gelernt, quasi so als „Training on the job“. Und das, was ich so freudig lerne und aufnehme haut mir nun den Boden unter den Füßen weg?! An diesem Wochenende ist mir klarer denn je geworden, in welcher Situation wir uns auf der Erde befinden. Greta hat gesagt, dass das Haus brennt. Und ja, das Haus brennt! Dieses Gefühl der Ohnmacht, das ich alleine diese Welt nicht retten kann und vor allen Dingen nicht in dem Tempo, das es benötigt, macht mich fast irre. Jeder, der mich kennt, kennt auch meine Ungeduld und die Tatkraft, die ich entwickle, wenn etwas erledigt werden muss.
Wie müssen sich all die Klimaforscher, Umweltschützer und Meeresbiologen fühlen (mein Biolehrer nicht zu vergessen), die sich seit Jahrzehnten intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Nun stehe ich mit all dem Wissen, das ich habe (das ist sicherlich ein minimaler Prozentsatz von dem, was ich noch wissen könnte) da und schaue im Einkaufsladen drei Äpfel an. Ein Apfel kommt aus der Region, einer ist ein unverpackter Bio-Apfel aus Neuseeland und ein Bio Apfel in Plastik verpackt. Welchen Apfel soll ich nun wählen? Dieses kleine Beispiel soll dir mal klarmachen, was so in meinem Kopf abgeht.
Achte ich auf meine Gesundheit, entscheide mich gegen Pestizide und wähle natürlich den Bio Apfel. Aber was ist mit dem Plastik? Ich möchte nicht, dass dieses Plastik im Meer landet. Es ist sicherlich der regionale Apfel denkt ihr, aber ist es denn gerade die richtige Zeit dafür? Okay, der ist gespritzt, vielleicht könnte ich den noch abwaschen. Was ist, wenn genau dieser Apfel aus der Region seit einigen Wochen oder gar Monaten in Kühlhäusern lagerte, bevor er in den Laden kommt? Dann wäre es unter Umständen tatsächlich CO2 freundlicher den Bio Apfel aus Neuseeland zu kaufen. Crazy, ich hätte nie gedacht mal beim Apfeleinkauf überfordert zu sein.
Die Komplexität, die mir dieses Beispiel aufzeigt, ist in der jetzigen Zeit immens. Was ist richtig, was ist falsch? Nun stehe ich da und fange schon bei der kleinsten Entscheidung an zu grübeln. Seitdem wir einen Hund haben, habe ich mich entschieden vegetarisch zu leben, ich kann einfach kein Stück Fleisch mehr essen, weil ich in jedem Stück Fleisch das Tier sehe, das für mich sterben musste. Das will ich nicht mehr. Und trotzdem füttere ich unserem Hund Fleisch, damit er eine artgerechte Ernährung erhält. Würde ich mich für den Naturschutz entscheiden, müsste ich unseren Liebling einschläfern lassen, denn unsere Fellnase frisst den CO2 Ausstoß eines kleinen Wagens pro Jahr. Das hört sich makaber an, richtig?! Ja, das ist es auch. Ich mache das natürlich nicht. Ich suche nach Alternativen, wie zum Beispiel Insektenfutter, mit dem ich ihn zusätzlich füttere. Somit spare ich eine Menge CO2 ein. Doch wie viele Insekten müssen für meinen Hund sterben, damit er einen Tag satt ist? Eine Kuh im Vergleich würde unseren Hund über Monate hinweg sättigen. Eine einzige Kuh. Doch ihre Methan-Pupse und der Wasserverbrauch, um sie großzuziehen sind immens.
Und wenn ich der Stadt entfliehen und ins umliegende Brandenburg fahre, werde ich total wütend, wenn ich sehe, dass Plakate über Plakate an Wäldern hängen mit der Aufschrift: hier keine Windräder! Ich werde wütend, weil die erneuerbaren Energien der Weg ist die Klimakrise auch nur ansatzweise in Schach zu halten. Und natürlich kann ich auch die Menschen verstehen, die jahrelang am schönen Wald wohnen, die Ruhe genießen und ihr Eigenheim lange abbezahlt haben. Sie möchten nicht, dass ihr Eigenheim vielleicht an Wert verliert und dass sie von diesen riesigen Windrädern gestört werden. Natürlich kann ich das verstehen, auf der anderen Seite geht es aber einfach nicht ohne das Mitwirken und die Bereitschaft der Gesellschaft. D.h., dass jeder seinen Teil dazu beitragen muss. Menschen mögen keine Veränderung, doch wenn wir nicht sofort diese Umweltverschmutzung und die Sabotage von erneuerbaren Energien stoppen, werden wir mit ganz anderen Herausforderungen rechnen müssen. Rückblickend hätten wir uns dann nämlich gewünscht einen Windpark in unserem Garten stehen gehabt zu haben.
Glücklicherweise ist nun das Gesetz in Kraft getreten, dass Klimaschutz ein Grundbedürfnis ist. Das ist ein extrem positives Zeichen. Greta hat so unfassbar viel bewegt, die Kinder und auch viele Erwachsene stehen jetzt auf, erkennen die Lage, schauen hin, ein Wertewandel findet statt. Es ist unfassbar zuzuschauen und Teil davon zu sein. Und doch lernt es mich zu sehen, wie der Lobbyismus nicht nur in Deutschland den Wandel lähmt, dass immer noch gesagt wird, dass die Arbeitsplätze erhalten werden müssen und deswegen die Kohlekraftwerke weiterlaufen. Wie kann es sein, dass Gütesiegel auf Fischdosen nichts aber auch rein gar nichts mit Nachhaltigkeit und Delfinschutz zu tun haben?! Fisch sollte man gar nicht mehr essen, Fleischimitate sind teurer, als das Fleisch eines echten Tieres. Das macht alles keinen Sinn!
Was ist mit meinen Urlaubsreisen? Erlaube ich mir jetzt nur noch Wanderungen durch Brandenburg? Obwohl ich spanische Wurzeln habe und die Hälfte meiner Familie in Spanien lebt? Natürlich möchte ich sie sehen.
Jetzt ist das Wochenende genau eine Woche her.
Ich habe mich wieder gefangen und den Fokus daraufgesetzt, was für mich den meisten Input bedeutet. Ich fokussiere mich auf einige Dinge, die ich tue und verurteile mich nicht, wenn ich eben nicht 100-prozentig nachhaltig konsumiere.
Für den Einkauf habe ich meine Lösung gefunden, denn in meiner Nähe gibt es einen Lebensmittelretter Markt. Es ist ein unfassbar gutes Gefühl alles einkaufen zu können, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob ich das Brot in der Verpackung jetzt kaufen kann, denn ich weiß, dass es sonst weggeworfen werden würde.
Ich werde mich weiter informieren und ich werde weiterhin Bücher lesen, ich werde wieder viel mehr auf die Straße gehen und den Politikern Druck machen. Ich werde die besten Mitarbeiter für unser Unternehmen finden, die mit uns die Welt retten wollen, ich werde mich nicht verkriechen, ich werde immer lauter werden, in der Hoffnung, dass ich niemanden überrumpeln, sondern mitziehen kann. Ich werde weiterhin Aufklärung betreiben, damit Menschen bewusst entscheiden können was sie konsumieren und ob sie es konsumieren möchten. Ja, ich habe einen Job mit Purpose und nicht nur das, ich arbeite in einem Unternehmen, das ein unfassbar tolles Team ist. Eine Geschäftsleitung, die für Menschlichkeit und Hochleistung für die Weltrettung steht. Eine Geschäftsleitung und Kollegen, die ich jederzeit anrufen kann und die mich eben genau auch durch diese Phasen tragen, denn ich glaube es gibt niemanden bei uns, dem es nicht auch schon einmal so ergangen ist, wie mir. Eins ist jedoch klar, den Kopf in den Sand zu stecken hat noch niemandem geholfen. So, Ärmel sind wieder hochgekrempelt, weiter geht´s.
Solltest du dich bei uns bewerben, musst du unbedingt damit rechnen, dass enersis …
Jeder, der sich bei uns bewirbt sollte unbedingt damit rechnen, dass enersis dein Leben verändern wird und dass du dich genau mit diesen Fragen und noch ganz anderen auseinandersetzen darfst. Es ist kein leichter Weg, aber immer einer, der sich lohnt.
Deswegen freue ich mich auf jeden Montagmorgen! #wirrockendieEnergiewende