Urbane Klimaneutralität – News aus der Welt
Gebäudegrün und Photovoltaik in Wien – Klimaschutz- und Anpassung in einer Lösung
Die Stadt Wien fördert seit Sommer letzten Jahres die Kombination von Gebäudegrün und Photovoltaik. Auch in Deutschland ist diese Lösung möglich, wird aber bislang sehr selten umgesetzt.
Die Stadtregierung Wiens hat sich eine Klimaneutralität bis 2040 zum Ziel gesetzt und aufgrund dessen die „größte Photovoltaik-Offensive der Geschichte“ gestartet. Denn gerade versiegelte Flächen wie Gebäudedächer, -fassaden und sonstige bereits versiegelte Flächen sind wertvoll für Photovoltaik-Anlagen.
Zudem besteht aufgrund des technischen Fortschritts nicht mehr die Frage, ob ein Dach zur Begrünung oder zur Stromerzeugung genutzt werden soll. Der im letzten Jahr Juni neu verfasste „Solarleitfaden“ erläutert Möglichkeiten und Potenziale, um Photovoltaik und Gebäudebegrünung gemeinsam umzusetzen.
Die Wiener Stadtregierung fördert damit eine Solarkapazität mit bis zu 400 Kilowatt den Neubau von PV-Anlagen auf Gründächern oder als „Verschattungseinrichtung für Dächer mit Aufenthaltscharakter und Dachbegrünung.“
Unterstütz werden sogar Kombinationen von pflanzlichem und solarem „Grün“. Beides kann „übereinander“ mit mindestens 20 Zentimetern Abstand zwischen Grünfläche und Solarelement an der Hauswand oder auf dem Dach installiert werden. Möglich ist auch ein Abstand von zwei Metern, so dass die Solarmodule eine Art Dach bilden. Laut Leitfaden wird so der Wirkungsgrad der PV-Module um 4% gesteigert.
Begünstigend wirkt dabei der kühlende Effekt durch Verdunstung über die Pflanzen, deren eigene Staubabsorption sowie die Reflexion des Sonnenlichts durch die Blätter.
2021 gab es in Deutschland noch keine Förderprogramme für die Umsetzung einer kombinierten Lösung. Jetzt soll es bei der Installation von Grünfläche und Solaranlage auch ein zinsverbilligtes Darlehen bei der KfW-Bank geben, wenn bestimmte Voraussetzungen eingehalten werden
Die praktische Umsetzung weist allerdings Hürden auf: die Verknüpfung Gründach-Solarpanels führt zu gesonderten Anforderungen bei der Statik des Hauses. Zudem sollten die Pflanzen die PV-Module nicht überwuchern. Beides kann zu vermehrten Kosten in der Umsetzung führen.
Als ersten Schritt gilt es natürlich Potenzialflächen zu finden, auf denen Begrünung oder/und Solarmodule angebracht werden können. Unsere Software „gaia“ kann hier mit dem Modul „renewables“ ein erster Schritt Richtung Umsetzung sein. Nehmen Sie dazu gerne Kontakt mit uns auf oder beantragen Sie einfach einen Demozugang.
Quelle und Dank an: klimareporter.de // Jörg Staude