Wie man mit Daten CO2-Emissionen senkt
CO2-Emissionsbilanzen zeigen nicht nur den Ist-Zustand der Gemeinden auf, sondern sind der erste Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels. Sie ermöglichen eine Analyse der Schwachstellen und gezielteres Handeln. Wie kommt es, dass im Jahr 2020 nach Angaben des Umweltbundesamtes trotzdem nur 15% der Kommunen in Deutschland eine Treibhausgasbilanz erstellt haben?
Komplexität und Ressourcenmangel behindern Erkenntnisse
Emissionsdaten bereiten Kommunen und Klimaschutzabteilungen große Kopfschmerzen, was nicht nur an der Komplexität der Datenlage aus verschiedensten Sektoren liegt, sondern auch an der statistischen Verfügbarkeit und Granularität, die berücksichtigt werden müssen.
Als weitere Schwierigkeit für Gemeinden erweist sich der Datenzugang. Informationen kostspielig von Dritten beziehen und oft fehlt das notwendige Know-how für die Verarbeitung. Die Erstellung einer Bilanz und die Bewertung der vorhandenen Daten setzt Erfahrung und Wissen voraus, dass nicht in kurzer Zeit erworben werden kann. Limitierender Faktor sind die mangelnden Ressourcen in diesem Bereich, insbesondere im Falle kleiner Gemeinden.
Nebst der Komplexität, die die Ermittlung von Ansprechpartnern und die Beschaffung von qualitativ hochwertigen Daten aufweisen kann, müssen Bilanzen nach Methoden wie BISKO in Deutschland oder GHD (Gewerbe, Handel, Dienstleistungen )auf internationaler Ebene erstellt werden, damit verschiedene Szenarien miteinander verglichen und bewertet werden können. Im Jahr 2020 bilanzierten in Deutschland nur 31 % (etwa 500 Kommunen) nach der empfohlenen BISKO-Methodik, die auch Vergleichbarkeit sicherstellt.
Wie man die Datenlage verbessert und ins Handeln kommt
Es bedarf eines regulatorischen Rahmens, der den Kommunen Daten Dritter in der erforderlichen Granularität und Qualität zur Verfügung stellt. Dies würde den Aufwand, den die Gemeinden betreiben müssen, um den Status quo zu identifizieren, auf ein Minimum reduzieren und Ressourcen freimachen, um Handlungsempfehlungen zu erstellen und Maßnahmen umzusetzen.
Darüber hinaus sollten sich Gemeinden an Standards (z. B. BISKO) orientieren, um die Vergleichbarkeit zwischen Kommunen und anderen territorialen Ebenen zu gewährleisten und Doppelzählungen zu vermeiden.
Mit digitalen Plattformen können sowohl die Datenstruktur, als auch die einheitliche Bilanzierung sichergestellt werden. Damit lässt sich sowohl die Ausgangslage leichter aktualisieren, als auch die Zielsetzung den Gegebenheiten anpassen. Transparenz ist nötig, um Maßnahmen ergreifen und ggf. schärfen zu können, die mit den individuellen Szenarien der Kommunen in Einklang stehen.
Intelligente, digitale Lösungen schaffen den notwendigen Freiraum
Intelligente, digitale Lösungen können der bequemste und kosteneffizienteste Weg sein, nicht nur für eine frühzeitige Bilanzierung und Transparenz, sondern auch für die Identifizierung potenzieller Maßnahmen, die umgesetzt werden können. Anschließend können diese Maßnahmen in der Lösung erfasst und überwacht werden, um so langfristig eine kontinuierliche Überwachung unter Berücksichtigung der verschiedenen Standards (BISKO, GPC…) zu erreichen.
Allen Kommunen wird dadurch geholfen, ihre Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen, um die Klimaziele der nächsten Jahrzehnte zu erreichen und die notwendige Transparenz durch eine reibungslose Kommunikation mit den Bürgern und anderen Akteuren herzustellen. Softwareanbieter bieten nicht nur Systeme, die eine effiziente Entscheidungsfindung unterstützen, sondern die auch Zeit sparen, indem sie die erforderlichen Emissionsdaten zur Verfügung stellen, das Verständnis und die Bearbeitung erleichtern und somit Know-how an die Kommunen weitergeben.
So bietet beispielsweise die Deutsche Energie-Agentur (dena) eine innovative Lösung namens CO2-Demonstrator für Städte unterschiedlicher Größen in Deutschland an, die von enersis stammt. Das Ziel des zweijährigen Projekts ist die Umsetzung einer Lösung zur Visualisierung der CO2-Emissionen. Mit dieser können alle Städte auf ihre Bilanzen zugreifen, Maßnahmen erstellen, deren Wirkung simulieren, um Entscheidungen möglichst effizient zu treffen und Berichte mit nur einem Klick gemäß Standards wie BISKO herunterzuladen.
Bottrop, Brandenburg an der Havel, Chemnitz, Dortmund, die Stadtwerke Gießen, die Stadtwerke Konstanz, Münster und Templin haben sich am Projekt beteiligt. Mehr als 100 Städte wurden kontaktiert, und es fanden Workshops statt, bei denen weitere Städte wie Dresden, Hannover, Braunschweig oder Cottbus teilgenommen haben.
enersis, als Software-Anbieter in diesem Projekt, unterstützt die Städte direkt dabei, Transparenz zu schaffen, Potentiale zu identifizieren und mit gezielten Maßnahmen ihre langfristigen Ziele zu erreichen.
Hier finden Sie einen Leitfaden für den dena- CO2-Demonstrator.