Goslar. Die kommunale Wärmeplanung im Landkreis Goslar geht in die aktive Phase: Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung kamen in dieser Woche Vertreterinnen und Vertreter der Städte Goslar, Bad Harzburg, Seesen und der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld im Goslarer Kreishaus zusammen, um sich nun konkret über den weiteren Planungsprozess zu informieren und auszutauschen. Darüber berichtet der Landkreis Goslar in einer Pressemeldung.
Erklärtes Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, bis 2040 eine weitgehend treibhausgasneutrale Wärmeversorgung auf dem Gebiet der Kommunen zu etablieren, indem der Wärmebedarf gesenkt und die Erschließung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen ausgebaut wird.
Aufeinander abgestimmte Wärmepläne
Die Zusammenarbeit zwischen den Mittelzentren Goslar, Bad Harzburg, Seesen und Clausthal-Zellerfeld soll bewirken, dass die Kommunen aufeinander abgestimmte Wärmepläne erstellen lassen, die so ein übergreifendes Flächenmanagement ermöglichen. Das Klimaschutzmanagement Landkreises Goslar koordinierte die Suche nach einem Planungsbüro.
Als Partner konnte hier das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) mit Sitz in Rosenheim gewonnen werden. Dieses hat sich im Jahr 2017 aus der Technischen Hochschule Rosenheim heraus gegründet und unterstützt nach eigenen Angaben mehr als 100 Kommunen bei der Senkung ihrer Treibhausgasemissionen und auf dem Weg in eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft. Die Aufbereitung der Daten sowie die Visualisierung übernimmt die Firma Enersis, die mit ihrem System „gaia“ bereits 1.900 Kommunen begleitet. Patricia Pöllman, Projektleiterin des INEV und Martin Günther, verantwortlich für Service & Operations bei dem Unternehmen Enersis, stellten den Kommunen sich und ihre Arbeit bei dem Kick-Off-Meeting vor.
Das weitere Vorgehen
„Den Kommunen im Landkreis Goslar stehen bei der kommunalen Wärmeplanung nun zwei starke Partner zur Seite. Der erste Schritt dieses langfristigen und strategisch angelegten Prozesses sieht nun vor, alle relevanten Daten zu sammeln und so eine detaillierte Arbeitsgrundlage zu schaffen“, erläutert Klimaschutzmanagerin Elisa Nestmann das weitere Vorgehen. „Über eine Bestandsanalyse soll dann der aktuelle Wärmebedarf und -verbrauch kommunaler und privater Gebäude ermittelt werden. Auch die damit verbundenen Treibhausgasemissionen und die aktuelle Wärmeversorgungsstruktur werden auf diesem Weg erfasst.“
Anschließend folgt eine Potenzialanalyse, bei der Möglichkeiten zur Senkung des Wärmebedarfs identifiziert werden. Zudem sollen zusätzliche lokale Wärmequellen aus erneuerbaren Energien ermittelt werden. Für das Jahr 2025 ist die Entwicklung von konkreten Maßnahmen vorgesehen, der Wärmeplanungsprozess selbst soll im Sommer kommenden Jahres beendet werden. Neben wichtigen Akteuren wie Energieversorgern, Netzbetreibern, Wohnungsbaugesellschaften sowie großen Wärmeabnehmern und -erzeugern wird auch die Öffentlichkeit in Form von Bürgerschaften, Interessensgruppen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft an dem Prozess beteiligt.
Klimaschutzgesetz verpflichtet
Dass die kommunale Wärmeplanung nun angestoßen wird, ist im Niedersächsischen Klimaschutzgesetz begründet: Dieses verpflichtet seit dem 1. Januar 2024 niedersächsische Ober- und Mittelzentren dazu, bis zum 31. Dezember 2026 kommunale Wärmepläne zu erstellen und zu veröffentlichen. Ebenso schreibt das Wärmeplanungsgesetz des Bundes Kommunen vor, eine Wärmeplanung zu erstellen.
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