Eine CO2-Bilanz der eigenen Stadt für alle
Die Klimakrise ist da und unsere Gesellschaft beschäftigt sich mit steigender Tendenz mit Lösungswegen. Allerdings herrscht ein kaum bekanntes Phänomen: viele Städte legen aktuell ambitionierte Zieldaten für die Klimaneutralität fest, haben aber keine Transparenz darüber, wie hoch die CO2-Emissionen in ihrer Region sind. Es wird eine Reise gestartet ohne zu wissen, wo man losfährt und wie die beste Route aussieht. Dieser Sachverhalt hat das Greentech enersis zu einer besonderen Aktion veranlasst: enersis stellt jedem Bürger für alle 422 Städte in Hessen die CO2-Bilanz frei zur Verfügung.
Das für jeden zugängliche webbasierte Tool von enersis erlaubt die transparente Darstellung der städtischen CO2-Emissionen in Hessen. Konkrete Klimaschutz-Maßnahmen können eingepflegt werden, um den damit zu erreichenden regionalen Minderungspfad zu berechnen. Weiterhin ist ersichtlich, wie der eigene Landkreis im Vergleich zu anderen hessischen Landkreisen dasteht. Die Zielerreichung von Hessen, spätestens 2045 klimaneutral sein, kann so leichter und für jeden einsehbar erreicht werden.
„Wenn wir nicht wissen, wo wir stehen, können wir auch nicht planen, wie und wann wir unsere Ziele der CO2-Neutralität erreichen – mit diesem Beitrag wollen wir ein Zeichen setzen und die Transformation in Hessen unterstützen und beschleunigen. Und, vielleicht am wichtigsten, nicht nur für die Verwaltung, sondern für alle Bürger*innen transparent zur Verfügung stellen“, so der Gründer und CEO von enersis, Thomas Koller.
enersis entwickelt seit Jahren Software für die Planung der regionalen Energiewende, sogenannte digitale Energiewende-Zwillinge. Unter anderem basiert die CO2-Bilanzierung des Bundeslandes Schleswig-Holstein, ein Vorreiter in der Klimapolitik, auf der enersis Software. Die Erstellung einer CO2-Bilanz ist anspruchsvoll. Neben Daten der stationären Energien wie Strom, Gas und Wärme, bedarf es darüber hinaus auch Daten aus dem Verkehrs- und Landwirtschaftsbereich. Die Bilanz muss jedes Jahr aktualisiert werden, um regionale Maßnahmen in ihrer Wirkung hin zu überprüfen und zu optimieren.
Die Kosten für eine einmalige landesweite Befüllung und Bereitstellung belaufen sich laut enersis auf einen hohen sechsstelligen Betrag: „Das ist ein hoher Invest für ein Start-Up. Aber der Zwist, dass wir diese notwendigen Daten bereitstellen können, viele Städte aber immer noch keine solche Systeme offen anbieten, hat uns dazu veranlasst, diesen grundlegenden Betrag zur Energiewende zu leisten“, erläutert Koller. „Wir hoffen mit diesem Pilotprojekt in Hessen einen Stein ins Rollen zu bringen. Wenn das Interesse der Städte und Bürger*innen hoch ist, können wir das System auch kurzfristig deutschlandweit ausrollen. Ein Anruf von Herrn Habeck genügt.“
Wer die CO2-Bilanz von Hessen, Frankfurt oder seiner eigenen Stadt sehen möchte, kann sich hier kostenfrei einen Zugang beantragen.
enersis wurde 2011 in der Schweiz gegründet und ist seit 2015 auch mit einer Tochtergesellschaft in Deutschland vertreten. Das heute erwachsene Start-Up mit 50 Mitarbeitenden hat mehrere Großprojekte in über 2000 Kommunen in der Schweiz und Deutschland ausgerollt. Das Produktportfolio umfasst u.a. Applikationen für die CO2-Bilanzierung, städtische Energiekonzepte und Energienetz-Analysen und Simulationen. Zu der wachsenden Kundenbasis zählen die öffentliche Verwaltung und Städte sowie die größten Energieversorger in Deutschland und der Schweiz.